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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 279

1902 - Karlsruhe : Lang
— 279 — ßt. Bonifarius. 1. An kühler Waldesstelle Satz Bouifacius; Es rollte Well' auf Welle Vor ihm der Ohrafluß. 2. Ihn hungert auf der Reife, Und er bedurfte Ruh. „Bereite fchnell mir Speise!" Rief er dem Diener zu. 3. Ter Diener aber wandte Kleinmütig seinen Blick. „Ach", seufzt er, „warum sandte Gott solches Mißgeschick? 4. Das, was ich mitgenommen, Ist alles aufgezehrt, Kein Beerleiu zu bekommen, Wohin der Blick sich kehrt." 5. Da winkt ihm zu der Fromme: „Mein Lieber, decke frisch, Damit uns Speise komme, Ans diesen Stein den Tisch! 6. Der reichlich konnte schicken Einst in der Wüste Brot, Der wird auch mich erquicken Mit Speise in der Rot." 7. Und als nach seinem Worte Der Diener schnell getan, Da schwebte zu dem Orte Ein Adler schwarz heran. 8. Der trug in seinen Krallen Laut schreiend einen Fisch Und ließ ihn niederfallen Auf den gedeckten Tifch. 9. Des Frommen Auge glühte, Sobald er dies geschaut; Hoch pries er Gottes Güte, Auf die er fest gebaut. 10. Der Diener schürte Flamme» Und sott den Fisch sogleich; Dann speisten sie zusammen Und sättigten sich reich. Adolf Bube. Pipin der Pipin der Kurze war nicht groß, | Doch Karls des Großen Vater, In aller Weise fehlerlos, Ein treuer Volksberater. Der beste Held im Frankenreich, Der Kirche Wohlgefallen, An Weisheit nur sich selber gleich, An Tapferkeit vor allen. War nicht geboren auf dem Thron, Toch für den Thron geboren! Zum Herrscher war des Hammers Sohn Von Gottes Gnad' erkoren. Papst Zacharias sprach dies Wort: „Des Königs Würd' und Namen Gebührt der Völker starkem Hort!" Und alle Welt sprach: „Amen!" Doch unser Held, der Kurze schien Zu klein manch kleinen Geistern, Die maßen mit den Augen ihn Und hatten viel zu meistern. Des schwieg der Held, und ritterlich «sinnt er den Hohn zu dämpfen Und lädt zum Spiele männigsich, Wo wilde Tiere kämpfen. $urje. Schon eilt das Volk herbei mit Drang Die stolzen Großen alle, Sie nahen beim Trompetenklang Mit lautem Waffenschalle. Still sitzt Pipin, gedankenschwer, Wie nahend Ungewitter Wirst er nur Blitze um sich her. — Da rauscht heraus das Gitter. Ein grimmer Leu, ein wilder Stier, Die stürzen in die Schranken, Begegnen sich mit Kampsbegier, Und keiner wollte wanken. Jetzt aber reißt des Leuen Zahn Den llr in dem Genicke Und reißt ihn nieder aus den Plan, Blut, Feu'r und Wut im Blicke. „Wer ist von euch," — so fragt Pipin Und blitzte durch die Reihen — „Wer ist von euch so stark und kühn, Entreißt die Beut' dem Leuen?" Da machten große Augen zwar Ringsum die großen Leute; Doch jeder bebt vor der Gefahr, Und feiner will zum Streite.

2. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 9

1908 - Braunschweig : Appelhans
5. im Schwänze des steinen Bären1) ober fleinen Wagens. Es ist der P o l a r ft e r n. Eine Linie von 6 über 1 leitet auf bte Gemma, einen Stern erster Große in dem kranzförmigen Sternbilb der Krön e2). ‘) Der große und kleine Bär sollen die von Juno tierroanbelte und von Zeus an den Himmel versetzte Nymphe Kallisto und ihren Sohn Arkas Bebeuten. 2) Krone der Ariabne. Großer 58ngen, ^ Gemma Polarstern U Leier Schwan , 4 Kassiopeja — 9 — und die brei übrigen den Schwanz des Bären ober die Deichsel des Wagens barstellen. Bezeichnet man die sieben Hauptsterne des großen Wagens von der Deichsel an mit Zahlen von 1—7 (siehe Figur 5), so führt eine Linie von 6 über 5 (die beiben Hinterräber des großen Wagens) auf einen Stern zweiter Große

3. Geschichte des Mittelalters - S. 87

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 16. Die Frauen. 87 nach Rouen bringen, während ihr fünfjähriger Sohn Childebert nach Metz entkam. Brunhilde war eine schöne, geistreiche und noch junge Frau. Merowig, Chilperichs Sohn, der entschiedene Gegner seiner Stiefmutter Fredegunde, knüpfte eine Unterredung mit ihr an: Liebe und Rache schlossen einen Bund zwischen ihnen, welchen der Bischof von Rouen einsegnete, und es drohte für Fredegunde große Gefahr. Sobald Chilperich die Verlobung vernahm, eilte er nach Rouen und erkannte zwar die eingegangene Ehe an, löste sie aber dem ungeachtet bald wieder auf. Brunhilde wurde wie eine Gefangene behandelt und erst später nach Metz entlassen. Merowig aber, von Fredegunde beschuldigt, dem König Chilperich nach dem Leben zu streben, wurde zum Priester geschoren und in ein Kloster gebracht, aus dem er zwar zu Brunhilden entwich, zuletzt aber den Mördern, welche Fredegunde gedungen hatte, in die Hände fiel. Auch Merowrgs Bruder Chlodwig, dessen Mutter Audovera und selbst Chilperich sollen durch Fredegunde ums Leben gekommen sein. Fredegunde hatte sich nach Chilperichs Ermordung in eine Kirche zu Paris geflüchtet1, und das Reich wäre für ihr Söhnchen verloren gewesen, hätte nicht ihr Schwager Guntrum des Verlassenen sich angenommen. Auch ihrem Wohlthäter trachtete sie seitdem nach dem Leben. Ihrer Stieftochter warf sie den schweren Deckel eines Kastens aus das Haupt, daß sie verschieden wäre, wenn man nicht schleunige Hilfe geholt hätte. Fredegunde starb 597 eines natürlichen Todes. Sie fand ein glücklicheres Ende als Brunhilde, obwohl sie es noch weniger verdient hatte als diese. Lothar, der Sohn Fredegundes, bekam durch feinen Stallmeister Arbo die herrschsüchtige Brunhilde in seine Hände. Man stellte sie vor Gericht und überhäufte sie mit Vorwürfen und Anklagen. Endlich setzte man die Schuldige aus ein Kamel, führte sie zum Hohn und Spott der Menge durch das Lager der Franken und band sie an den Schweif eines wilden Pferdes, welches sie zu Tode schleifte. Der verstümmelte Körper wurde verbrannt und die Asche im Kloster Autun beigesetzt. 5. Von diesen unerfreulichen Gestalten wenden wir uns zu den Frauen und Töchtern Karls des Großem Bertha, Pippins Gemahlin und Mutter Karls des Großen, war eine verständige tüchtige Frau, welche ihren Sohn zur Tugend und Rechtschaffenheit anleitete und von diesem zu jeder Zeit hochgeehrt wurde. Auf ihren Rat vermählte sich Karl (771) mit Sib ylla, der Tochter des Langobardenkönigs Desiderius; allein nach Verlaus eines Jahres

4. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 12

1907 - Leipzig : Voigtländer
12 5. Die Sage von Waithari und Hildegunde. ein Srst deutscher Stmme, die von der Ostsee gekommen waren, hatte anfnglich mit seinen Scharen im Dienste der Brner gestanden. Da sah der tapfere Mann, wie morsch das Rmerreich geworden war, und da er da herrschen konnte, wo er nur diente. So setzte er den schwachen Kaiser Romulus Kugustulus ab und machte sich selbst zum König von Italien. Das war das Ende des westrmischen Reiches. 476. Die Deutschen hatten den Kampf mit ihm siegreich ausgefochten; Gott hatte sie berufen, eine alte, verdorbene Welt zu zerstren und neue Staaten auf den Trmmern zu grnden. 5. Der (Dftgotenfcnig Theodorich. Gdoaker herrschte freilich nur kurze Zeit. Nicht lange nachher kamen die stgoten nach Italien; ihr edler König Theodorich besiegte Gdoaker und grndete in Italien ein (D st gotenreich. 493. Italien hatte unter seiner Regierung eine glckliche Zeit; denn Theodorich war milde und gerecht und schtzte doch mit starker Hand den Frieden. Die deutsche Sage preist ihn als Dietrich von Bern; die Geschichte hat ihn Theodorich den Groen genannt. 6. Der Langobardenknig Rlbotrt. Doch auch die stgoten besaen Italien nur sechzig Jahre. Der ostrmische Kaiser Justintan verdrngte sie und machte das Land zu einer ostrmischen Provinz. Doch nun erschien in Italien aufs neue ein deutsches Volk, die Lango-bar den. 568. Unter ihrem König Hiboin eroberten sie den nrdlichen Teil des Landes, und noch heute heit nach ihnen die poebene die Lombardei. Mit dem Zuge der Langobarden nach Italien erreichte die groe Vlkerwanderung ihr (Ende; ihr Andenken lebt nicht nur in der Geschichte, sondern auch in herrlichen Sagen fort. 5. Die Sage von Xdaltfyari und Hildegunde. 1. Der Raubzug des Hunnenknigs. Der mchtige Hunnen-Knig Etzel unterwarf sich die Völker westlich vom Rhein und forderte von ihnen Zins und als Pfand ihrer Treue vornehme Geiseln. Der Frankenknig Gibich zu Worms berlieferte den Hunnen seinen Reffen Hagen, der Burgund enknig Herrich seine liebliche Tochter Hildegunde, der König Hlpher von Aquitanien seinen einzigen Sohn Iva Ith ari, der schon in der Wiege durch seinen Dater mit Hildegunde verlobt war. mit diesen Geiseln und vielen Schtzen zogen die Hunnen nach Ungarn zurck.

5. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 43

1907 - Leipzig : Voigtländer
21. Kaiser griedrich I., 11521190. 43 21. Kaiser Friedrich I-, 1152-1190. 1. Friedrich Barbarossa. Konrabs Nachfolger war sein Neffe Friedrich!., wegen seines rtlichen Bartes Barbarossa, d. i. Rotbart, genannt. (Er hatte sich Karl den Groen zum vorbilde genommen; wie dieser suchte er das Deutsche Reich vor allen Reichen der (Erde groß und herrlich zu machen. Rber Friedrich hatte mit vielen Schwierigkeiten zu kmpfen. Italien wollte ihm nicht Gehorsam leisten; der Papst, der sich als den (Dberherrn aller weltlichen Herrscher betrachtete, verlangte vom Kaiser, da er sich vor seiner Gewalt beuge. Sechsmal zog Friedrich mit Heeresmacht nach Italien, um das kaiserliche Ansehen in dem aufstndischen Lande zu wahren. 2. Kmpfe in Italien. Diese Kriege in Italien beschftigten den Kaiser mehr, als fr Deutschland gut war. Oft geriet er selbst in groe Gefahr, denn die Italiener bten verrat und Hinterlist, als sie sahen, da sie die Deutschen in offenem Kampfe nicht bezwingen konnten. Hm Tage der Kaiserkrnung berfielen die Rmer Friedrichs Heerlager. Im Getmmel strzte er vom Pferde und wre in die Hnde der ver-rter gefallen, wenn nicht der Herzog Heinrich der Lwe, Heinrichs des Stolzen Sohn, ihn mit wuchtigen hieben befreit htte. Ruch auf dem Rckzge nach Deutschland wre er beinahe einem verrterischen berfall erlegen. In einer Gebirgsschlucht im Tale der Etsch wurde er pltzlich von Einwohnern der Stadt Verona umzingelt. Die Ausgnge aus der Schlucht waren versperrt, und oben auf der hhe lag eine Burg, von der aus die Feinde Friedrichs mchtige Steine und Bume herabschleuderten. Da rettete ihn sein Bannertrger (Dtto von Xdittelsbach. hinter dem Felsenschlo erhob sich eine schroffe, unzugngliche Felswand. Diese erkletterten (Dtto und zweihundert Bewaffnete, indem sie Stufen in den Felsen schlugen, sich Leitern aus ihren Lanzen machten und einer auf die Schultern des andern stieg. Endlich war die tapfere Schar oben und eroberte die gefhrliche Burg. So kam Friedrich mit seinem Heere glcklich aus der veroneser Klause heraus. Ein tiefer Groll erfllte ihn fortan gegen die Städte (Dberitaliens, vor allem gegen die Stadt Mailand, die es immer wieder wagte, sich seinen Befehlen zu widersetzen. Der Kaiser beschlo deshalb, diese Stadt zu vernichten. Die Mailnder leisteten entschlossenen Widerstand, aber Friedrich schwur, sich nicht eher die Krone wieder aufs Haupt zu setzen, bis Mailand dem Boden gleichgemacht sei. Endlich, nach

6. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 32

1907 - Leipzig : Voigtländer
32 16. Heinrich I., 919936. Wsche der Knigin ins Meer. Gerlinde wollte sie dafr mit Ruten peitschen. Da erklrte sich Gudrun zur Heirat bereit. Sofort wurden sie und ihre Jungfrauen in schne Gewnder gekleidet und kstlich bewirtet. Ris aber der Morgen graute, ertnten heerhrner vor der Burg; sie mar rings von den Hegelingen umgeben. Hartmut hatte nur eine kleine Schar beisammen, aber er strmte mutig hinaus. In heiem Kampfe fiel König Ludwig von Herwigs Hand; Hartmut mute sich der bermacht der Hegelingen ergeben. Diese drangen nun in die Burg ein. Furchtbar wtete der alte lvate. Rlles, was ihm begegnete, schlug er nieder; auch (Berlinde fand durch sein Schwert den wohlverdienten Tod. 5. Das glckliche Ende. Ris auch die brigen Burgen des Normannenlandes zerstrt waren, traten die Hegelingen mit den Jungfrauen und vielen (Befangenen die heimfahrt an. Jubelnd schlo Hilde die langentbehrte Tochter in ihre Rrme. Gudrun gedachte in ihrer Freude auch der (Befangenen. Sie erwirkte (Drtruns und Hartmuts Begnadigung. Dann wurde eine vierfache Hochzeit gefeiert: Herwig vermhlte sich mit Gudrun, Grtwin mit (Drtrun, Hartmut mit Hildburg, Siegfried von Moorland mit Herwigs Schwester. 16. Heinrich I., 919-936. 1. König Kortra I. von allen den inneren und ueren Feinden, von denen Deutschland unter Karls des Groen schwachen Nachfolgern geplagt wurde, konnte nur ein krftiger Herrscher das Reich befreien. Konrad I. von Franken, den sich die Deutschen nach dem Russterben der Karolinger zum König erwhlten, war dazu nicht mchtig genug. Ris er auf dem Sterbebette lag, bat er seinen Bruder Eberhard, er mchte den Thron dem mchtigen Sachsenherzog Heinrich berlassen. Und Eberhard erfllte den Villen seines sterbenden Bruders. 2. Heinrichs Regierungsantritt. Die Sage erzhlt, die Boten, die Heinrich von seiner Wahl benachrichtigen sollten, htten ihn beim Finkenfang getroffen. Man nannte ihn daher den Finkler oder Vogel-steller. Heinrich I. war der erste der Kaiser aus dem Stamme der Sachsen, die 9191024 regierten. Er wute die widerspenstigen herzge bald zum Gehorsam zu zwingen. Dann galt es, die ueren Feinde des Reiches zu bekmpfen, vor allem die gefhrlichen Ungarn.

7. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 21

1907 - Leipzig : Voigtländer
8. Die frnkischen Hausmeier. 21 wurde, bekam das Volk seinen König zu sehen. Da fuhr er mit langem haar und Bart, den Zeichen der Knigsrorbe, aus einem von Rindern gezogenen Wagen zur Versammlung, setzte sich auf den Thron, empfing die Abgesandten und erteilte auswendig gelernte oder vorgesprochene Hntroorten. Die Regierung berlieft er ganz seinem obersten Diener, der hausmeier genannt wurde. 2. Karl Martell. Ein besonders tchtiger Hausmeier mar Karl, welcher Itt ar teil, d. h. Hammer, genannt wurde, weil er die Feinde des Landes schlug. Ris von Spanien her die Araber in Frankreich eindrangen, trat Karl mit den Franken ihm entgegen und besiegte sie in einer heien Schlacht zwischen Tours und poitiers. 732. Es mar ein wichtiger Sieg; denn mre das (Thriftenheer geschlagen, so htten die Kraber vielleicht ganz Europa untermorfen und ihren Glauben an die Stelle der christlichen Lehre gesetzt. 3. Pippin der Kleine. Huf Karl Xttarteti folgte als hausmeier sein Sohn Pippin der Kleine. Dieser besa trotz seines kleinen Wuchses eine ungern hnliche Krperstrke. Als einst bei einem Tiergefechte die Groen des Reiches der seine Gestalt scherzten, trat er auf den Kampfplatz, zog sein Schmert und schlug einem men, der einen Stier zu Boden gemorfen hatte, mit einem einzigen hiebe den Kopf ab. Und miederum mit einem Streiche trennte er auch den Kopf des Stieres vom Rumpfe. David mar klein," sagte er stolz, und doch erschlug er den hochmtigen Riesen, der es gemagt hatte, ihn zu verhhnen." Mit krftiger Hand und klugem Sinne lenkte Pippin das Reich. Der schmache König dagegen sa unttig in seinem Palaste und murde von allen verachtet. Da dachte Pippin daran, die Knigskrone auf sein eigenes Haupt zu setzen. Er sandte an den Papst und lie ihn fragen: Wer verdient König der Franken zu sein: der das Reich regiert, ober der nur den Knigsnamen trgt?" Der Papst antmortete: Wer regiert, soll auch König heien." Pippin setzte darauf den unfhigen Fürsten ab und lie sich zum König ausrufen (751). Dem Papste bemies er sich dankbar. Er zog, als diesen die Langobarden angriffen, mit einem groen Heer nach Italien, eroberte ein Stck Land in der Nhe von Rom und machte es dem Papste zum Geschenk. So murde der Papst ein meltlicher Herrscher, und es entstand der Kirchenstaat, der bis zum Jahre 1870 bestanden hat.

8. Vorstufe - S. 22

1907 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
22 Deutsche Geschichte. soll er der Neffe Karls, der Sohn seiner verstoenen Schwester Bertha, ge-wesen sein. Aus Liebe zu seiner Mutter ging er einst khn an Karls Hof und nahm von seinem Tische die schnsten Speisen, um sie seiner Mutter zu bringen. Er ritt als Jngling mit seinem Vater in den Ardennenwald und ttete einen gewaltigen Riesen, dem er einen funfeinden Edelstein aus dem Schilde raubte. Bald wurde er der tapferste und ritterlichste von allen Kriegern am kmglichen Hofe. Heldenhaft war auch sein Tod. Als er alle seine Gefhrten erschlagen und fr sich selbst feine Rettung sah, wollte er sein herrliches Schwert nicht in die Hnde der wilden Feinde fallen lassen. So versuchte er, es an einem Felsblock zu zerschlagen, aber der Stein wurde durchhauen, und das Schwert blieb unversehrt. Dann nahm er sein elfenbeinernes Horn und stie so gewaltig hinein, da es zerbarst, und die Sehnen an seinem Halse zerrissen. So starb er, und seine Seele wurde von Engeln gen Himmel getragen. Erst viel spter rchte Karl diesen berfall und legte zum Schutze an dieser Grenze die s p a n i f ch e M a r f zwischen den Pyrenen und dem Ebro an. ^ic Kaiserkrnung Karls. Ein gewaltiges Reich, ein Weltreich, hatte Karls, sich der mchtige Franfenfnig geschaffen. Von dem Ebro bis zur Raab und rtach Wien hin, von Rom bis zur Nordsee dehnte es sich aus, berall galten seine Gesetze, berall war das Christentum durch ihn ausgebreitet und be-festigt. Er war der Beschtzer der christlichen Kirche im ganzen Abendlande und selbst ihr treuester Sohn. Daher war es erflrlich, da der Papst ihn hoch ehrte und den Wunsch hatte, ihm die alte, einst so glnzende Wrde eines rmischen Kaisers zu verleihen. Das rmische Kaisertum, dessen Be-dentung noch allen Vlkern des Abendlandes befannt war, sollte erneuert werden. Als daher Karl im Jahre 800 das Weihnachtsfest in Rom feierte und betend vor dem Altar in der Peterskirche kniete, setzte ihm der Papst Leo eine goldene Krone aus, und alles Volk jubelte ihm als rmischem Kaiser zu. Kein Stck Land, nichts an Macht gewann der Frankenknig dadurch, wohl aber ueren Glanz, Ruhm und Ansehen bei allen Vlkern. Von da an war es das Streben aller deutschen Könige, diese rmische Kaiser-frone zu erlangen; vielen wurde dies verhngnisvoll, und mancher deutsche Krieger hat in Italien sein Grab gefunden. ^rlspersn- Karls Persnlichkeit, sein Leben im Frieden und sein Tod. der Karls Aussehen, sein tgliches Leben, seine Persnlichkeit haben wir genauen Bericht von einem seiner Freunde, dem Geschichtsschreiber Ein-h a r d. Seine ganze Gestalt zeigte den echt deutschen Mann, er war

9. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 23

1880 - Halle : Anton
23 verbot es ihnen und ermahnte sie, nun für ihren Glauben auch willig bett Tod zu erleiden. Er starb, das Evangelienbuch über das Haupt haltend, unter den Aexten der Mörber. Sein Leichnam würde gerettet und seinem Wunsche gemäß in feinem Lieblingsklo st er Fulba begraben. V. Karl der Kroße. 1 1. Immer machtloser waren die merovingischen Könige geworben; nur der Königstitel war ihnen geblieben; die ganze Verwaltung des Staats lag in den Hauben des Majorbomus. Da beschloß einer der fränkischen Hausmeier, Pippin, mit dem Zunamen der Kurze ober der Kleine, sich auch die Königskrone anzueignen. Er stieß 752 den merovingischen König vom Throne und machte sich zum Herrn des Frankenreichs. Vorher hatte er in Rom bei dem Papste angefragt, ob der König heißen solle, welcher sorglos daheim sitze, ober der, welcher die Last der Regierung trage. Der Papst hatte geantwortet, wer bic Macht des Königs besitze und die Regierung besorge, der müsse auch den Königsnamen führen. Darauf hin berief Pippin bic Großen des Reichs zu einer Versammlung; des Papstes Bescheib rouibe vorgelesen; man beraubte den Merovinger seines königlichen Schmuckes, des langen Haares, und schickte ihn sammt seinem Sohne in ein Kloster; Pippin aber würde zum König der Franken gewählt, nach alter Sitte auf einen Schild gehoben und breimal in der Versammlung herum getragen. Der Papst bestätigte, Bonifa-zius salbte ihn. Zum Danke für den geleisteten Beist and schenkte Pippin bcm Papste ein den Langobar be n entrissenes Gebiet in Mittelitalien und legte bamit den Grunb znm Kirchenstaat. 2. Pippin war klein von Gestalt; beshalb spotteten manche fränkische Große über ihn und murrten, daß sie ihm gehorchen sollten. Aber durch die Kraft seines Armes und durch den Muth seines Geistes verschaffte er sich Achtung und Gehorsam. Einst veranstaltete er ein Thiergefecht. Rings um den Kampfplatz waren bretterne Schranken errichtet; hinter ihnen nahmen bic Zuschauer Platz; auf erhöhtem Balköne saß der König. Plötzlich schritt durch eine Seitenthür ein gewaltiger Löwe aus feinem Käfig in die Schranken. „Wer wagt es, mit biesem zu kämpfen?" rief Pippin feinen Rittern zu. Als Niemanb Lust zeigte, sprang er selbst von seinem Throne herab, trat mit gezogenem Schwerte dem Löwen entgegen und hieb ihm mit einem einzigen Schlage den Kops vom Rumpfe. Erstaunt und beschämt blickten die Ritter zu Boben, und „kein Murren warb weiter vernommen." (Vergl. das Gebicht: „Pippin der Kleine" von Strecksuß). — Ii. Pippins Sohn, Karl der Große, regierte von 768—814.

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 26

1905 - Leipzig : Voigtländer
- 26 — könig befiel große Angst, als der gewaltige Held gegen seine Hauptstadt heranzog. Begleitet von einem vornehmen Franken, der vor Karls Ungnade zu ihm geflohen war, bestieg er seinen höchsten Turm und schaute weithin nach der Ankunft des Feindes. Als der Troß sich zeigte, fragte er: „Ist Karl in dem großen Heere?" „Noch nicht," erwiderte der Franke. Darauf kam der fränkische Landsturm. „Hierunter befindet sich Karl aber gewiß," sagte der König. „Noch nicht, noch nicht," lautete die Antwort. Dann erschienen neue Haufen. Und der erschreckte König rief wieder: „Das ist Karl selbst." Aber es hieß von neuem: „Noch immer nicht." Nächstdem erblickte man in langem Zuge die Bischöfe, Äbte und die ganze Geistlichkeit mit ihren Dienern. Des Königs Angst wuchs. „O, laß uns niedersteigen," stammelte er, „und uns unter die Erde verbergen vor dem zornigen Antlitz eines so furchtbaren Feindes!" Der Franke aber sprach: „Wenn du eine Saat von Eisen in dem Felde aufstarren siehst, dann geroarte, daß Karl kommt." Kaum hatte er dies gesagt, als sich im Westen eine finstere Wolke zeigte. Sie kam näher und näher; endlich sah man den eisernen Karl in einem Eisenhelm, in eisernen Schienen, eisernem Panzer um die breite Brust, eine eiserne Lanze hoch in der Linken und das mächtige Schwert in der Rechten. Auch sein Schild war ganz aus Eisen, und selbst sein Streitroß schien ehern zu sein. Fast ebenso war auch sein ganzes Heer gerüstet. Die Straße, das ganze Feld war mit eisernen Männern bedeckt, und die Schwerter blitzten in der Sonne. „Siehe, da ist er, nach dem du so viel gefragt hast," rief der Franke. Wie hätte der Langobardenkönig einem solchen Feinde widerstehen können? Karl eroberte seine Hauptstadt, nahm ihn gefangen und schickte ihn als Mönch in ein Kloster. Das langobardische Reich aber vereinigte er mit dem fränkischen. 4. Zug nach Spanien. Auch gegen die Araber in Spanien zog Karl zu Felde und entriß ihnen das Land nördlich vom Ebrostrome. Als er aber aus dem siegreichen Kampfe wieder heimkehrte, überfielen Feinde plötzlich in einem engen Gebirgstale sein Heer und viele seiner Krieger wurden niedergehauen. Da fiel auch fein berühmter Feldherr, der wackere Held Roland, über dessen Tod die Sage folgendes erzählt: Von vier Speeren zu Tode verwundet, nahm er fein herrliches leuchtendes Schwert und schlug es aus allen Kräften auf einen Marmorstein; denn er wollte es lieber zertrümmern, als den Arabern überliefern. Aber das Schwert spaltete den Stein und zerbrach doch nicht. Alsdann ergriff er sein Horn und stieß mit solcher Kraft hinein, daß
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